Komplementärmedizin und Schmerztherapie
Die moderne Schmerzbehandlung
... umfasst ein breit gefächertes Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen aus unterschiedlichen Bereichen der Medizin. Dazu gehören auch verschiedene Verfahren aus der ganzheitlich komplementären Heilkunde. Die Akupunktur soll hier stellvertretend als eine der effizientesten Techniken dieser Gruppe angeführt werden. Ohne die Miteinbeziehung dieser in der Regel nebenwirkungsfreien oder -armen Methoden ist eine umfassende Versorgung chronisch, aber auch akut schmerzkranker Patienten nicht mehr denkbar.
Dabei eignen sich diese Verfahren häufig isoliert als einzige Maßnahmen zur Schmerzdistanzierung oder auch als adjuvante Unterstützungstherapie.
Selbstverständlich bleibt das oberste Gebot immer die möglichst rasche und suffiziente Beseitigung von Schmerzuständen. Abhängig vom zu Grunde liegenden Schmerzbild wird der gut ausgebildete und versierte Schmerztherapeut zum Erreichen dieses Zieles aber jeweils die minimalst notwendige Therapieform wählen. Wer würde schon mit Kanonenkugeln auf Spatzen schießen? Als besonders interessante Verfahren im Bereich der komplementären Schmerztherapie bieten sich dabei folgende Methoden an:
- Akupunktur
- Klassische Naturheilverfahren
- Homöopathie
- Osteopathie
- Hypnose
- Elektro-physikalische Techniken (incl. Laser und TENS)
- Entspannungstechniken
Der besondere Wert dieser alternativen Verfahren liegt dabei nicht nur allein in einer direkten schmerztherapeutischen Wirkung. Häufig sind diese Methoden auch in der Lage, lästige Nebenwirkungen einer allopathischen Anwendung, zum Beispiel im Rahmen einer pharmakologischen Schmerztherapie zu lindern oder gar zu beseitigen. So lassen sich zum Beispiel opioid abhängige Obstipationen und die auftretende Müdigkeit durch die Gabe von passenden homöopathischen Arzneien oder durch Akupunktur minimieren. Ähnliches gilt für die Symptome Übelkeit und Erbrechen.
Die Deutsche Akademie für Ganzheitliche Schmerztherapie e.V. (DAGST) möchte in ihren Aus- und Weiterbildungsreihen allen an der Schmerztherapie interessierten Kolleginnen und Kollegen dieses umfassende Spektrum einer modernen Algesiologie in seiner Gesamtheit näher bringen. Neben der Vermittlung von Kenntnissen auf dem Gebiet der Allopathie sollen dabei gerade auch die komplementär medizinischen Verfahren in besonderem Maße berücksichtigt werden. In diesem Bereich wird die DAGST eng mit den Schwestergesellschaften, der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V. (DAAAM) und der Deutschen Akademie für Homöopathie und Regulationsmedizin e.V. (DAHR) zusammenarbeiten. Während die DAGST dabei in der Regel lediglich einen einführenden Überblick über die verschiedenen schmerztherapeutisch relevanten Diagnose- und Therapieverfahren aus der Komplementärmedizin geben wird, bieten diese Schwesterakademien in vielen, auch schmerztherapeutisch interessanten Techniken, komplette Ausbildungsreihen mit zum Teil von den Ärztekammern anerkannten Ausbildungsabschlüssen an.
Dieses breite Spektrum schmerztherapeutischer Maßnahmen soll sich auch in den Inhalten der Mitglieder-Zeitschrift 'Akupunktur und Schmerz' wiederspiegeln. Deshalb werden neben Beiträgen zur allopathischen Schmerzbehandlung immer auch Publikationen zur komplementär-medizinischen Schmerztherapie zu finden sein.
Hardy Gaus
Zahnarzt
Vorstandsmitglied der DAGST
Die Zeitschrift „Schmerz & Akupunktur“ wird herausgegeben von der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V., der Deutschen Akademie für Ganzheitliche Schmerztherapie e.V., der Österreichischen Gesellschaft für kontrollierte Akupunktur und der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Aurikulomedizin und Akupunktur und ist kostenlos für alle Mitglieder der DAGST.